R.I.S. Die Sprache der Toten (7 Episoden)


Auszeichnungen: Beide Staffeln wurde für dem deutschen Fernsehpreis für die beste Serie nominiert.

Produziert von Producers at Work für Sat1

Regie für 7 Folgen:

Folge 4: Vermisst
Ein junger Kunststudent wird tot in einem Auto gefunden, das gegen einen Pfeiler geprallt war. Doch der Student ist nicht bei dem Unfall gestorben, er war schon vorher tot.

Folge 5: Tod auf Rezept
Der Taxifahrer Lukas Sander wird von seinem Fahrgast Michael Feulner erschossen. Durch das Telefon, von dem aus das Taxi bestellt wurde, wird man zu einem weiteren Mord geführt: an dem Unternehmensberater Jürgen Tesslik. Analysen der Spuren im Taxi und in der Wohnung von Tesslik führen zu einem Neubau einer Wohnungsanlage… 

Folge 6: Das Gesetz der Serie
Obwohl der Serienmörder den Beamten der R.I.S. auf der Baustelle entkommen ist, auf der er eine Immobilienmaklerin umgebracht hat, können sie sich jetzt ein viel besseres Bild von ihm machen.

Folge 15: Traumatisiert
Unter dem Unrat, der zur Dekoration von Modefotos dient, liegt auch eine übel zugerichtete Leiche. Das Opfer, ein Messebesucher aus der Provinz, ist bis zur Unkenntlichkeit verprügelt worden – ein Gewaltexzess. Die DNA auf einer Gehwegplatte führt zu einem Verdächtigen…

Folge 16: Mohnblume
Als die Leiche eines Zuhälters aus einem Fenster geworfen wird, finden Benno und Philip unter dem Bett eine verängstigte Prostituierte mit einer Waffe in der Hand – sie hat die Sprache verloren. Erste Ermittlungen ergeben, dass mehrere Leute kurz vor oder während der Tat im Raum waren…

Folge 18: Der Funke Hoffnung
Es ist ein Schock für den übernächtigten Lastwagenfahrer: Der Körper eines Mannes kracht gegen seine Windschutzscheibe und wird dann trotz Vollbremsung von dem Vierzigtonner überrollt. Keine Chance für die R.I.S., den Toten auf konventionelle Weise zu identifizieren.

Folge 19: Stille Wasser
Die Grillparty einer Clique am See findet ein jähes Ende, als im Wasser eine Leiche auftaucht. Bei dem Toten handelt es sich um den Softwareunternehmer Bernd Zeller, der sich als Innovator und Wohltäter einen Namen gemacht hat. Hämatome an seinem Kopf weisen darauf hin, dass er mit zwei harten Gegenständen geschlagen wurde…


Regie: Florian Froschmayer

Genre: Krimi, Komödie

Jahr des Drehs: 2006/07

Drehorte: Berlin

Besetzung: Julian Weigend, Hansa Czypionka, Proschat Madani, Jana Klinge, Denis Petkovic, Tillbert Strahl-Schäfer, Nicole Marischka, Jyette-Merle Böhrnsen, Catherine Bode, Mathis Künzler

Episode 4: Odine Johne, Eric Bouwer, Sanna Englund, Stanislav von Hoffs

Episode 5: Torsten Michaelis, Alexa Maria Surholt, Jörg Pintsch

Episode 6: Torsten Michaelis, Isabel Tuengerthal, Sabrina Kruschwitz, Olaf Rauschenbach, Peer Martiny, Joachim Paul Assböck

Episode 15: Otto Kukla, Martin Goeres, Stephan Baumecker, Sheri Hagen, Alexander Kiersch, Susanne Lüning

Episode 16: Florian Simbeck, Uta Kargel, Stefan Knoche, Anton Lewit, Jürgen Rühl, Thorsten Ranft, Henriette Thimig, Katharina Heyer, Michaela Schäfer

Episode 18: Iris Böhm, Marie Schneider, Benno Ifland, Matthias Matz, Bert Nelken, Gotthard Lfange,

Episode 19: Isolde Barth, Henning Vogt, Bernhard Thomany, Anne Diemer, Werner Lustig, Raúl Richter

Photo: © Christoph Assmann, Sat1

Der Spezialist für Fernseh-Krimis

ERFOLG IN SERIE

Florian Froschmayer. So viele Episoden wie er hat keiner in seinem Alter gedreht.

 „EXKLUSIV“ hieß der Titel seines Action-Streifens, mit dem der Thalwiler 1999 die Schweizer Filmszene verblüffte: temporeich inszeniert, Product-Placements sondergleichen, eine Besetzung, die sich sehen lassen konnte. Sein zweiter Kinofilm „L.A. X“ (2002) war weniger erfolgreich, Froschmayer zog nach Deutschland und war nach zwei Jahren dick drin im Krimi-Seriengeschäft. Er suchte aber die Abwechslung: 2004 hat der Fußballfan für SF eine Dokumentation über die Schweizer Nationalmannschaft gedreht.

R.I.S. Eine neue T V-Crime-Serie auf Sat1 – klar, Florian Froschmayer ist mit dabei. Der Regisseur war eng in die Kreation des neuen Formats eingebunden. Warum er jedoch dennoch eine Veränderung braucht verrät er TELE.

Die Sprache der Toten

Wenn Molekulargenetiker, Biologen, Pathologen und Polizisten zusammenspannen, haben Verbrecher keine Chance.

Sie kommt dann zum Einsatz. Wenn es nicht mehr weitergeht: die Rechtsmedizinische investigative Sonderkommission R.l.S. Das Team aus Wissenschaftlern und Polizisten löst die spannenden und hochemotionalen Kriminalfälle mit den modernsten Mitteln der Spurensicherung. Gewaltverbrecher haben keine Chance gegen die klugen Köpfe. In Italien und Frankreich lief die Crime-Serie mit großem Erfolg. Sie gehört zum Aufwändigsten, was Sat.1 2007 im Serienbereich zu bieten hat. Ein spezielles Farbkonzept (rote Gegenstände überall) und eine spezielle Kameraoptikmit langen Brennweiten sorgen eine eigene, unverwechselbare Optik. « R.I.S.» spielt in Berlin.

TELE: Sie sind dick im Geschäft, haben für Sat.1 „R.I.S.“ und für RTL „Post Mortem“ gedreht. Kein Problem für beide Sender?

Florian Froschmayer: Ich denke nicht. Abgesehen davon, dass die Teams Morde aufklären, sin die Formate total unterschiedlich. Bei „Post Mortem“ werden die Fälle über die Leiche gelöst, bei „R.I.S.“ mehr von der wissenschaftlichen Seite.

Ist ihnen nach 34 Folgen Krimis der Spass noch nicht vergangen?

Ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich eine Veränderung brauche, um danach wieder frisch an eine Krimiserie rangehen zu können. Darum habe ich die zweite Staffel „Post Mortem“ abgesagt und stehe vorerst auch „R.I.S.“ nicht zur Verfügung. Serien bringen nun halt mal gewisse Einschränkungen mit sich: Die Schauspieler werden einem vor die Nase gesetzt und als Regisseur ist man nicht die kreative Führungskraft, wie wenn man Kino macht zum Beispiel.

Sie denken also über einen Kinofilm nach?

Ja. Der Zuschauer im Kino konzentriert sich vollkommen aufs Geschehen auf der Leinwand. Zu Hause wird man immer gestört. Anrufe, Haustiere, Werbepausen...

Wäre ein Film fürs Schweizer Fernsehen ein Thema?

Ja, durchaus. Einmal wärs fast dazu gekommen, ist aber aus terminlichen Gründen gescheitert. Offensichtlicht stimmen die Gerüchte, das SF wieder beim „Tatort“ einsteigt – ich wäre sofort dafür zu haben!

Was wurde aus „Potz Millione“, Ihrem geplanten Film mit Birgit Steinegger und Walter Andreas Müller?

Ich habe ihn sterben lassen. Für mich gibt es wie bei Lebensmitteln auch für Filmprojekte ein Ablaufdatum – irgendwann beginnen sie zu stinken. Das Projekt war an einem Punkt angelangt, an dem es sich nicht mehr wie meins anfühlte. Ideen und Gedanken gingen auseinander, für mich hats nicht mehr gestimmt. Aber das passt, 2006 war ja schliesslich das Jahr der Konflikte...

Haben Sie darum sechs Monate Pause gemacht?

Unter anderem. Es war in allen Bereichen ein schwieriges Jahr und stand unter dem Motto: Grenzen ziehen und loslassen. Aber ich glaube, dass es im Leben manchmal wehtun muss, damit man vorwärtskommt. Ich bin doppelter Skorpion und muss dann halt doppelt leiden.

Wie leidet Florian Froschmayer?

Er sitzt da, alles ist ganz furchtbar. Ich bin ein sehr physischer leidender Mensch, heule nächtelang. Aber am Ende kommt die Befreiung. Und ich sage mir: lieber geballt ein halbes Jahr lang die Hölle, als alles streckt über zwei Jahre.

Was haben sie aus der Hölle mitgenommen?

Ich höre mehr auf mich, psychisch und physisch, und entscheide mich für das, was mir gut tut.

Deutschland scheint Ihnen auch gut zu tun. Sie leben seit vier Jahren dort. Haben Sie die Schlagzeilen...

...ich kriege Vögel, wenn ich Sätze wie „Es gibt zu viele Deutsche in der Schweiz“ lese!!! Was soll daran negativ sein? Vergesst endliche eure Minderwertigkeitskomplexe und seid dankbar, dass ihr eine andere Sicht vor die Nase gesetzt kriegt. Als Schweizer ist man in Deutschland übrigens sehr willkommen.

Immer?

Na ja, wenn ich jeweils dienstags mit meinen Filmleuten kicke, höre ich oft: „Spuck mich nicht an!“ und beim Penaltyschiessen darf ich nicht ran: „Das ist genetisch bei dir, du kannst keine Elfmeter versenken.“ Aber zum Abschluss meines Drehs hat die Crew eine Schweizer Party geschmissen. Der ganze Raum war mit Lampions und Schweizerfähnchen dekoriert. Es gab Käseplatten und Schweizer Schoggi. Ich kam rein und fühlte mich zu Hause.

Wie bewahren Sie den Draht zur Heimat, wenn nicht kulinarisch?

Ich lesen jeden Tag im Netz „Blick“, den „Tagi“ und „20 Minuten“

Sind sie oft in der Schweiz?

Vor kurzem zum Skifahren. Und wann immer ich es einrichten kann, sehe ich mir Spiele vom FCZ an.

Werden Sie jemals ganz zurückkehren?

In dem Moment, in dem ich Familie habe, wird sich sicher alles verändern. Ich glaube nicht, dass mein Kind in Berlin zur Schule gehen würde. Aber das hat Zeit, ich muss ja erst mal wieder eine Freundin haben...

Frühlingsgefühle?

Nein. Ich habe einen extrem schwierigen Beruf für eine Beziehung. Eigentlich wünsche ich mir eine Frau, die gar nichts mit der Branche zu tun hat. Eine häufige Kombination ist Filmleute und Pflegepersonal. Die haben Verständnis für lange, unregelmäßige Arbeitszeiten. Und für andere Wehwehchen. Ist sicher ganz praktisch.

Autorin: Mirjam Zollinger 

Datum: 2. April 2007
Zeitschrift: Tele (Schweiz)
Auflage in 2007: 200.000

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